Die Idee der Repair Cafés
»Wer weiß, dass er oder sie beschädigte Dinge reparieren kann, entwickelt ein anderes Verhältnis zu ihnen. Und ist damit womöglich schon ein Protagonist oder eine Protagonistin der ›Großen Transformation‹.«
Andrea Baier in: Reparieren (Broschüre des
Netzwerks Reparatur-Initiativen) 2024, S.9
Wozu Repair Cafés?
In Europa werfen wir Unmengen Gegenstände und Geräte weg, die nach einer einfachen Reparatur problemlos weiterverwendet werden könnten. Das Wissen, wie man Dinge repariert, ist geschwunden, oder man scheut die Mühe, und das Neue kostet oft nicht viel.
Repair Cafés sind ehrenamtliche Initiativen, die der Rohstoffverschwendung etwas entgegensetzen. Wir wollen zeigen, dass ein Mentalitätswandel auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Umgang mit den endlichen Ressourcen unserer Erde Spaß machen, Gemeinschaft stiften und bares Geld sparen kann (vgl.»6+1 gute Argumente«).
Eine tatkräftige Frau machte den Anfang
Die Idee »Repair Café« ist ursprünglich eine Initiative der niederländischen Journalistin und Umweltaktivistin Martine Postma. Seit 2007 setzt sie sich auf allen Ebenen - lokal, national, international, politisch - für Nachhaltigkeit ein. Sie sagt:
»Ich wollte mehr tun, als nur darüber zu schreiben. Immer mehr Menschen fühlen sich in unserer Wegwerfgesellschaft nicht mehr wohl und sind bereit für Veränderungen. Sie werfen nicht weg, weil sie es wollen, sondern weil sie nicht wissen, was sie sonst tun sollen.«
Das erste von Martine Postma eröffnete Repair Café
...ging am 18. Oktober 2009 in Amsterdam an den Start und erwies sich sofort als großer Erfolg. Kurz darauf gründete sie am 2. März 2010 die »Stichting Repair Café«: diese Stiftung ermöglicht lokalen Gruppen im In- und Ausland die Eröffnung eigener Repair Cafés, vor allem durch das Teilen von Knowhow und Reparaturkenntnissen. Inzwischen sind weltweit über 4.300 Repair Cafés gelistet (Stand 2/2025).
Wir in Ochtrup sind stolz, zu dieser Bewegung zu gehören.